Wie die „Welt am Sonntag“ kürzlich berichtete, überschritten die Zahlungen der Hausratversicherer an Opfer von Wohnungseinbrüchen im Jahr 2015 die 500-Millionen-Euro-Grenze. Damit sei die Zahl der Einbrüche so hoch wie seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr.

 

Offensichtlich herrscht Handlungsbedarf. Alarmsysteme können Langfingern die Grenzen aufzeigen. Alarmanlagen erweisen sich aber auch im Hinblick auf Wohnungsbrände als Lebensretter. Was für Möglichkeiten der Installation gibt es und worauf ist beim Kauf einer Alarmanlage zu achten?

Die Funktionsweise der Alarmsysteme

Ein effektives Alarmsystem beginnt bereits vor dem eigentlichen „Alarmsignal“, indem es den Einbrecher abschreckt und es so erst gar nicht zum Tatbestand des Einbruchs kommt. So mögen mechanische Sicherungen an Fenstern und Türen sowie Videokameras an der Fassade keine unbedingten Bestandteile einer Alarmanlage sein, aber Experten weisen immer wieder auf die Wirksamkeit solcher Hilfsmittel hin. Ein Einbrecher wird a) immer den Weg des geringsten Widerstandes wählen und b) dabei versuchen, so wenig wie möglich aufzufallen. Die eigentliche Alarmanlage, in Fachkreisen Einbruchmeldeanlage genannt, besteht dann aus den Meldern, dem Leitungsnetz, der Zentrale sowie der Alarmierungseinrichtung. Die Melder fungieren als „Sinnesorgane“ der Alarmanlagen und registrieren Veränderungen eines vorgegebenen Sollwerts. Das Leitungsnetz, die „Nervenbahnen“, verbinden die Melder mit der Zentrale, dem „Gehirn“ der Alarmanlage. Die „Stimme“ der Alarmanlage ist die Alarmierungseinrichtung, die nicht nur akustisch, sondern auch visuell zum Einsatz kommen kann.

Außenhautüberwachung vs. Innenraum-/Schwerpunktüberwachung?

Bei Alarmanlagen, die nach der Außenhautüberwachung funktionieren, werden alle von außen erreichbaren Einstiege wie Haus- und Kellertüren, Balkon- und Terrassentüren, Fenster, Dachfenster und Luken auf Öffnen, Durchbruch sowie Verschluss überwacht. Der große Vorteil besteht darin, dass der Einbrecher bereits beim Versuch ein Objekt zu betreten, erkannt, gemeldet und in die Flucht geschlagen wird. Und das System kann auch aktiv sein, wenn sich Bewohner im Haus befinden. Bei der Innenraumüberwachung (= Schwerpunktüberwachung, Fallenüberwachung) werden die Etagen mit ihren Räumen und Einzelobjekten einzeln überwacht. Dabei sollten die Melder von einem Fachmann so platziert werden, dass a) der Einbrecher auf seinem Weg zum Objekt erfasst wird und b) die Melder nicht zu offensichtlich installiert sind.

Alarmanlagen im Detail – Funk- oder Drahtalarmsysteme

Alle Alarmsysteme, die vernetzt miteinander arbeiten, kommunizieren entweder über Funk oder Kabel miteinander. Kabelgebundene Systeme sind kostengünstiger, da die Funkanlage entfällt. Zudem kommt es zu einer sehr hohen Störsicherheit. Auch lassen sich weite Distanzen zwischen Melder und Zentrale realisieren. Kabelgebundene Systeme kommen oft in Neubauten, bei einer größeren Sanierung oder bei gewerblichen Objekten zum Einsatz. Funksysteme sind etwas kostenaufwendiger, aber sehr schnell installiert. Auch lässt sich ein Funksystem nachträglich schnell und unkompliziert erweitern. Ungeachtet ob Funk- oder Kabelsystem, stehen bei einem Einbruchsversuch verschiedene Meldeoptionen zur Verfügung. Neben dem akustischen und visuellen Alarmsignal lässt sich auch der stille Alarm aktivieren. In der Alarmzentrale sind verschiedene Telefonnummern gespeichert, die beim Einbruchsversuch via Anruf oder SMS benachrichtigt werden. Es empfiehlt sich, dass bei Alarmanlagen nicht nur Bewegungsmelder, sondern auch Rauchmelder integriert sind. Denn es der Rauch, der die Bewohner im Schlaf überrascht und zum Erstickungstod führen kann.

 

 
 
 
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