Für Gartenexperten ist Bokashi schon lange ein fester Begriff. Was auf den ersten Blick ausschaut wie normaler Kompost, ist in Wirklichkeit viel mehr. In unserem heutigen Artikel wollen wir Ihnen Bokashi näher erläutern und aufzeigen, wie Sie Ihren eigenen Bokashi herstellen können.

Was bedeutet der Name Bokashi?

Der Begriff stammt aus dem Land der aufgehenden Sonne, dem fernen Japan. Die dortige Gärtnergilde hat eine besondere Art der Kompostierung erfunden: das Bokashi. Wortwörtlich bedeutet es so viel wie fermentierte organische Abfälle. Die Paläste der japanischen Kaiser waren für ihre Gärten weltberühmt und geachtet. Der Bonsai ist nur ein Zeuge der hohen japanischen Gärtnerkunst.

Damit die erlesenen Pflanzen mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, brauchte es einen geeigneten Dünger. Diesen erschufen sich die Palastgärtner aus den organischen Küchenabfällen des Kaisers. Es sollte viele Jahre und viele Versuche dauern, ehe sie die perfekte Methode dazu entwickeln konnten. Das Ergebnis dieser langen Suche in Japan ist der Bokashi-Eimer.

Wie funktioniert der Bokashi-Eimer?

Auf den ersten Blick erscheint der Bokashi-Eimer wie eine klassische Biotonne. Den grossen Unterschied machen die eingesetzten Mikroorganismen sowie der luftdichte Versschluss des Eimers. Es ist einer der Schlüssel, dass der Eimer absolut dicht sein muss, damit die Mikroorganismen sowie die austretende Flüssigkeit des organischen Abfalls ihre ganze Wirkung entfalten.

Bokashi Schritt für Schritt

Ihre organischen Küchenabfälle sammeln Sie in einem separaten Behälter an. Idealerweise über mehrere Tage.

Sobald sich genügend organischen Küchenabfälle angesammelt haben, öffnen Sie Ihren Bokashi-Eimer. Dieser sollte wirklich nur selten geöffnet werden, damit sich der Effekt entfalten kann.

Geben Sie nun eine Lage mit organischen Küchenabfälle in den Eimer. Nutzen Sie anschliessend eine Mikrobenlösung, um die Abfälle einzusprühen.

Damit der Fermentierungsprozess noch effektiver funktioniert, geben Sie zusätzliches Bokashi-Ferment hinzu. Das kann auch beispielsweise Weizenkleie oder Roggen sein.

Jetzt muss die Masse verdichtet werden. Nutzen Sie dazu eine Kelle oder eine kleine Schaufel und drücken Sie die Masse ganz fest nach unten.

Stellen Sie den Eimer an einen warmen Ort mit Zimmertemperatur, bitte nicht direkt in die Sonne.

Bereits nach drei bis vier Tagen können Sie mittels des kleinen Zapfhahns am unteren Teil des Eimers die nährstoffreiche Flüssigkeit ablassen, die Ihre Pflanzen zum Erblühen bringen wird. Geben Sie dazu auf zehn Milliliter Flüssigkeit ungefähr einen halben Liter Wasser. Damit können Sie Ihren Garten bewässern und gleichzeitig düngen.

Je besser Ihre Abfälle, desto besser die Qualität

Die Qualität wird massgeblich dadurch bestimmt, welche Art von Küchenabfällen Sie in den Eimer geben. Wenn in Ihrem Haushalt viel Bio-Obst und Gemüse verzehrt wird, wirkt sich dies auch auf die Qualität des Bokashi aus. Denn gespritztes Obst und Gemüse erzeugt schlechteren Bokashi, weil die Mikroorganismen darunter leiden, es ist wie ein Kreislauf. Achten Sie daher immer auf bestmögliche Qualität.

Wie lange dauert der Prozess?

Nach ungefähr drei Wochen können Sie den luftdicht verschlossenen Eimer das erste Mal öffnen. Die Flüssigkeit, die Sie immer wieder ablassen, ist bereits pures Gold für Ihre Pflanzen. Die Düngermasse, die Sie nach drei Wochen im Eimer vorfinden, ist nochmals besser. Wer sich und seinen Pflanzen etwas Gutes tun will, der sollte diese Methode einmal ausprobieren.

 
 
 
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