Zahnbürsten aus natürlichen Materialien liegen im Trend. Konventionelle Plastikzahnbürsten bekommen immer mehr Konkurrenz durch nachhaltige Alternativen. Diese Entwicklung hängt mit dem steigenden Umweltbewusstsein vieler Käuferinnen und Käufer zusammen. Der Beitrag hält wertvolle Tipps zu Materialien, Produkten und Entsorgung bereit.

Zahnbürsten aus Naturmaterialien

Der Griff der meisten Holzzahnbürsten besteht aus Bambus. Der Rohstoff wächst besonders schnell nach und beim Anbau wird komplett auf Dünger und Pestizide verzichtet. Ein weiterer Vorteil sind die antibakteriellen Eigenschaften. Zahnpflegeutensilien aus FSC-zertifiziertem Buchenholz sind ebenfalls erhältlich. Die Borsten konventioneller Zahnbürsten bestehen in der Regel aus Kunststoff oder Schweineborsten. Nylonborsten sind zwar vegan, aber verzichten nicht auf Erdöl. Viele Hersteller verwenden BPA-freies Nylon, da es noch keine optimale Alternative mit den gleichen Eigenschaften aus Naturmaterialien gibt. Wird kein Plastik zugesetzt, brechen die Borsten bei starker Belastung. Einige wenige Unternehmen verwenden Borsten aus Pflanzenfasern. Die Holzzahnbürsten von Alverde und Hydrophil bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen auf Basis von Rizinusöl. Schweineborsten sind natürlich und frei von synthetischen Stoffen. Nur wenige Hersteller setzen auf dieses Material. Da die Borsten innen hohl sind, überzeugt der hygienische Aspekt nicht. Langfristig können sich Bakterien ansiedeln.

Der Umstieg auf natürliche Zahnbürsten

Eine umweltfreundliche Holzzahnbürste wird genauso verwendet wie eine herkömmliche Handzahnbürste. Es wird empfohlen, die Holzzahnbürste alle drei Monate zu wechseln. Besonders praktisch sind Produkte mit austauschbaren Bürstenköpfen. Der Griff der Zahnbürsten wandert in den Biomüll. Bürstenköpfe aus Nylon oder Rizinusöl müssen getrennt entsorgt werden, da es sich um biologische Kunststoffe handelt. Zahnreinigungsprodukte mit Schweineborsten können komplett in den Biomüll gegeben werden. Die Produktvielfalt der nachhaltigen Bürsten ist gross. Schmale und breite Griffe und Bürstenköpfe in verschiedenen Grössen und Härtegraden sind erhältlich.

Die Vorteile auf einen Blick

Die Mundhygiene gelingt mit den natürlichen Produkten genauso gut wie mit herkömmlichen Handzahnbürsten aus Kunststoff. Zähne und Zahnfleisch werden optimal gepflegt. Wer sich für eine Holzzahnbürste entscheidet, vermeidet Plastikmüll. Das sorgt für eine geringere Ressourcenverwendung und entlastet Ökosysteme. Häufig landen grosse Müllmengen im Meer. Plastikpartikel brauchen sehr lange, um sich zu zersetzen. Dadurch gelangen kleine und grössere Kunststoffpartikel in die Nahrungsketten. Plastikzahnbürsten mit Inhaltsstoffen wie dem Weichmacher Bisphenol A (BPA) können eine gesundheitsschädigende Wirkung haben. Sobald sich Mikropartikel lösen, werden diese vom Körper aufgenommen. Holzzahnbürsten sind frei von diesen schädlichen Inhaltsstoffen.

 

Zahnpflege mit langer Tradition

Die Zahnbürste ist knapp hundert Jahre alt, obwohl Mundhygiene schon immer eine grosse Rolle für die Menschen spielte. Statt Zahnbürsten wurden Naturmaterialien verwendet. Die alten Ägypter stellten Zahnpflegeutensilien aus Ästen spezieller Bäume her. Durch Herumkauen auf den kleinen Zweigen franste das Ende aus. Dieses wurde dann zur Zahnpflege verwendet. Um 1500 wurde die ersten Zahnbürsten aus Schweineborsten in China hergestellt. Um 1750 wurden erste Zahnbürsten auch in Europa genutzt. Sie bestanden im Gegensatz zur chinesischen Variante aus Pferdehaaren. Erst 1935 wurde die Zahnbürste zu einem Massenprodukt, das sich jeder leisten konnte. Heute sind die Mundhygieneartikel dank er industriellen Produktion erschwinglich. Nachhaltige Alternativen bieten die gleiche Reinigungs- und Pflegewirkung wie Plastikzahnbürsten.

 
 
 
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