Die Orchideen gelten gemeinhin als anspruchsvoll. Oft trauen sich nur geübte Gärtner an diese etwas eigenwilligen Gewächse heran. Doch auch Laien können unter Beachtung einiger Tipps schöne, bunte und vor allem gesunde Blumen erhalten.
Das beliebte Morgenritual
Bei vielen Pflanzen mag es relativ unwichtig sein, zu welcher Tageszeit sie gegossen werden. Wer seine Orchideen pflegen möchte, sollte diese Aufgabe jedoch an jedem Morgen erledigen. Verwendet wird dabei Wasser, das nur einen geringen Anteil an Kalk aufweist – zur Not kann es zuvor destilliert werden. Auch die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle, da zu kaltes oder zu warmes Wasser von den doch recht empfindlichen Blumen nicht gemocht wird. Hand- oder Zimmerwärme wird dabei schon eher geschätzt. Zudem ist es ratsam, dass die Orchidee nicht einfach gegossen wird. Vielmehr sollte sie leicht mit Wasser besprüht werden. Sinnvoll kann es allerdings ebenso sein, sie kopfüber in ein Becken zu tauchen, sodass die Blätter benetzt sind.
Auf Staunässe wird verzichtet
Übrigens kann auch mit Regenwasser gegossen werden. Meist befinden sich darin sogar noch zusätzliche Mineralstoffe, die der Pflanze zu Wachstum und Gesundheit verhelfen. Aber Vorsicht, bei der Wassergabe sollte auf Staunässe verzichtet werden. Wer seine Orchideen pflegen will, meint es natürlich gut. Doch das stets nasse Substrat würde fast unweigerlich zur gefährlichen Wurzelfäule führen. Das Gewächs wäre dann bald schon nicht mehr in der Lage, wichtige Spurenelemente aus der Blumenerde aufzunehmen. Die eigenen Abwehrkräfte würden sinken, der Prozess der zunehmenden Fäulnis könnte ungestört sein zerstörerisches Werk fortsetzen. Besonders tragisch: Ein solcher Niedergang der einst so schönen Pflanze kann sich innerhalb weniger Tage vollziehen und ist – einmal gestartet – kaum noch zu beenden.
Substrat gegen Fäulnis
Wer die Orchideen pflegen möchte, sollte die Gewächse im richtigen Substrat anpflanzen. Blumenerde ist dafür nicht geeignet, da hier das Material zu fein gestaltet ist. Besser ist dagegen spezielle Orchideenerde. Sie verfügt über gröbere Bestandteile, wodurch sie immer wieder den Einschluss von Luft ermöglicht. Wird hier doch einmal zu viel Wasser verabreicht, kann es über diese Hohlräume nach unten hin aus dem Blumentopf entweichen – der gefährlichen Wurzelfäulnis wird somit vorgebeugt. Das Substrat sollte zudem nur einen geringen Anteil an Torf aufweisen, denn auch damit würde die Erde allzu sehr verdichtet. Wer dem Substrat etwas Struktur und noch mehr Luftdurchlässigkeit verleihen möchte, reichert es mit gehäckselter Pinienrinde, Kokosfasern oder Blähton an.
Weitere Tipps für gesunde Pflanzen
Orchideen müssen übrigens nicht umfangreich gedüngt werden. Meist reichen ihnen bereits die Nährstoffe aus dem Wasser und der Blumenerde. Letztgenannte wird einmal im Jahr gewechselt. Ein guter Anlass, um die Pflanze von abgestorbenen Stängeln und Wurzeln zu befreien – auch sie könnten anderenfalls zur Fäulnisbildung neigen. Wer Orchideen pflegen möchte, sollte aber bereits über einige Vorkenntnisse der jeweiligen Art verfügen. Denn die einzelnen Sorten können sich hinsichtlich ihrer Wünsche erheblich voneinander unterscheiden. Mag die eine von ihnen noch einen sonnigen Standort einfordern, so fühlt sich eine andere Pflanze lediglich im Schatten wohl. Auch die Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur, die Häufigkeit der Wassergabe oder das zusätzliche Düngen wird je nach Gewächs individuell bestimmt.